Konnichiwa Japan 2016
Nach ca. 32 Stunden Anreise waren wir endlich mit dem Shinkansen am Bahnhof Kaminoyama angekommen. Der Weg von Donaueschingen über Zürich, Hongkong und Tokio war zwar anstrengend, doch schon bei der herzlichen Begrüßung auf dem Bahnsteig durch unsere Gastfamilien wussten wir sofort, dass es sich gelohnt hatte und uns zwei schöne Wochen bevorstehen würden. Den folgenden, ersten Familientag verbrachten wir alle damit, uns von der Reise zu erholen, bevor wir uns am Abend zusammen mit unseren Gastfamilien zu der Willkommensfeier trafen. Vorher wurden alle von uns 7 Schülerinnen in den traditionellen Sommerkimonos, den Yukatas, eingekleidet, in denen wir den Abend verbringen durften. Der Tag endete auf einem Sommerfest mit einem musikuntermalten, gigantischen Feuerwerk. Weitere Familientage wurden ganz individuell genutzt: Einige sahen sich Tempel an, besuchten ein Aquarium oder umliegende Städte, gingen Sushi essen und vieles mehr. Zu Beginn der beiden Wochen stand der “Kaminoyama-Tag” auf dem Programm, der mit einem Rathausempfang beim Bürgermeister begann und mit Besichtigungen des Schlosses, der Onsen, des Samurai-Hauses und des Mokichi Saito-Museums fortgeführt wurde. An den kommenden beiden Tagen besuchten wir zum einen die Meishinkan Highschool und zum anderen eine Junior Highschool, wo wir neben einer Führung durch die Schulen auch an einigen Clubs (AGs) wie Kyudo, Kendo, einer Teezeremonie und dem Spielen des Instrumentes Koto teilnehmen durften. Bei Gesprächen nach unseren Präsentationen über typisch Deutsches/ Regionales und bei der gemeinsamen Zubereitung des Mittagessens in der Schulküche konnten wir uns, trotz Sprachbarriere, gut mit den japanischen Schülern unterhalten und Kontakte knüpfen. In der Stadt Natori, Kaminoyamas Partnerstadt, die wir am Tag darauf besuchten, erfuhren wir in einer Präsentation Wissenswertes über die Katastrophe von 2011, als die Stadt durch einen Tsunami verwüstet wurde. Wir besichtigten ebenfalls eine Anhöhe mit einer Gedenkstätte darauf, die während des Tsunamis komplett unter Wasser stand, wie man uns erklärte. Zu Mittag aßen wir in der ortsansässigen Sapporo Brauerei, bevor wir den Rest des Tages am Strand verbringen durften. Am folgenden Tag unternahmen wir einen Ausflug in das Zao-Gebirge, eine 36 km lange Gebirgskette. Dort besichtigten wir zuerst den wunderschönen Kratersee Zao-Okama, der leider aufgrund des schwefelhaltigen Wassers nach faulen Eiern stinkt. Nach einer Wanderung durch die Gebirgslandschaft erreichten wir unser Ferienhaus, in dem wir übernachten würden. Beim gemeinsamen Grillen ließen wir den Tag ausklingen. Es folgte ein besonderes Highlight: Das Hanagasa Fest, das wir einen Tag später in Yamagata besuchten. An diesem Fest laufen tausende Tänzer in einer Parade durch die Straßen und tanzen alle zu demselben Lied, das wir Schülerinnen danach nicht mehr aus dem Kopf bekamen, da es den ganzen Tag auf Dauerschleife gespielt wurde. Mit dem Lied immer noch im Kopf besuchten wir am nächsten Tag einen Kindergarten, wo wir erstaunt feststellten, dass es im Außenbereich einen großen Pool für die Kinder gibt, indem sie schwimmen lernen. Später am Nachmittag lernten wir in einem Kochkurs die Zubereitung eines japanischen Hauptgerichts mit Fleisch, eines vegetarischen Hauptgerichts sowie eines Desserts. Am letzten Tag in Kaminoyama erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust, bevor wir den Abend in unseren Gastfamilien verbrachten und es am Tag darauf schon auf nach Tokio ging. Der Abschied am Bahnsteig fiel allen sehr schwer. Es wurden noch gemeinsame Fotos gemacht und sich umarmt bevor der Shinkansen auch schon einfuhr und wir uns endgültig verabschieden mussten. Nach 3 Stunden Fahrt kamen wir in der Hauptstadt an. Die Koffer im Hotel deponiert, machten wir uns zum Sightseeing mit einem Doppeldeckerbus auf. Abends spielten wir noch zusammen einige Spiele im Hotel und fielen danach müde ins Bett. Nach dem Frühstück am nächsten Tag war leider auch schon der Zeitpunkt der Abreise gekommen. Wir machten uns mit der U-Bahn auf zum Flughafen und kamen nach 10 Stunden Flug und einer Busfahrt mit vielen neuen Eindrücken und schönen Erinnerungen wieder in Donaueschingen an.
Hallo Deutschland 2017
Mit einem großen Willkommensplakat und japanischen Fähnchen erwarteten wir die japanischen Austauschschüler bei strahlendem Sonnenschein auf dem Rathausplatz. Wir wollten sie ebenso herzlich begrüßen wie wir im Jahr zuvor in Kaminoyama empfangen wurden. Nach der Begrüßung ging es schon in die Gastfamilien. Es folgten zwei Familientage, die unterschiedlich genutzt wurden mit: einem Ausflug zu Schloss Neuschwanstein, Besichtigung des Affenbergs Salem, einem gemeinsamen Filmeabend, einem Besuch der Therme in Überlingen und vielem mehr. Wie auch bei unserem Programm in Kaminoyama stand zu Beginn ein “Donaueschingen-Tag” an, welcher ebenfalls mit einem Rathausempfang begann. Weiter ging es mit der obligatorischen Besichtigung der Donauquelle und des Schlosses, bevor wir am Kinderferienprogramm in der Stadtmühle teilnahmen. Hier zeigten die japanischen Austauschschüler – mit Übersetzungshilfe von uns – den Kindern, wie man Origami-Figuren faltet und verschiedene Wörter mit Pinsel und Tinte kalligraphisch darstellt. Abends fand unsere Willkommensfeier auf der Grillhütte in Pfohren statt, bei der wir nach dem Essen gruppenweise in verschiedenen lustigen Spielen gegeneinander antraten. Noch etwas müde von dem langen Abend fuhren wir am kommenden Tag zur Firma Rittersport nach Waldenbuch, wo wir unsere eigene Schokoladensorte herstellen und die Verpackung individuell gestalten konnten. Weiter ging es nachmittags zur Wimsener Tropfsteinhöhle, in die wir in kleinen Gruppen mit Booten einfuhren, um sie zu besichtigen. Da es ein heißer Sommertag war, tat die Abkühlung in der Höhle gut. Der folgende Tag startete mit einem Besuch im Kindergarten St. Ruchtraud in Allmendshofen, wo wir mit den Kindern malten, bastelten und Fangen spielten. Nach anschließender Besichtigung der Fürstenberg Brauerei gingen wir nach Hause, sodass sich die Gastschüler noch auf ihre abendliche Präsentation über Kaminoyama mit Vorführung einer Teezeremonie vorbereiten konnten. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Zug nach Beuron, von wo aus wir bis zur Burg Wildenstein, auf der wir übernachten würden, wanderten. Angekommen erwartete uns eine Führung durch die Burg. Nach dem Abendessen saßen wir noch lange am Lagerfeuer zusammen, grillten Marshmallows, und spielten einige Spiele. Nach dem Frühstück brachen wir in Richtung Bodensee auf. Bevor die Fähre nach Konstanz ablegte, erkundeten wir Meersburg mit seinen zahlreichen Souvenirshops. Ein weiterer Höhepunkt der gemeinsamen Ausflüge war der ereignisreiche Besuch im Europa-Park wie auch der Tag in unserer französischen Partnerstadt Saverne. Nach Empfang durch den Bürgermeister im Schloss folgte eine Stadtbesichtigung. Dann ging es auch schon weiter nach Straßburg, wo der restliche Tag verbracht wurde, bevor es wieder zurück nach Donaueschingen ging und auch schon der letzte Tag gekommen war. Wir hatten das Glück die Gastschüler, mit Zwischenstopp am Rheinfall Schaffhausen, bis in den Flughafen begleiten zu können, wo wir uns dann leider verabschieden mussten. Den Flughafen noch nicht wieder verlassen, schmiedeten wir schon Pläne wieder zusammen nach Japan zu reisen.
Bewirb dich für nächstes Jahr!
Der Schüleraustausch findet alle zwei Jahre statt. Alle Jugendlichen ab 16 Jahre die in Donaueschingen wohnen oder dort zur Schule gehen können sich bewerben. Du willst nächstes mal auch mit dabei sein? Dann informier dich jetzt!