Kaminoyama, unserer Partnerstadt im Land der aufgehenden Sonne dürfte eigentlich allen Eschingern vom Namen her bekannt sein. In diesem Beitrag haben Wir die wichtigsten Informationen zu unseren japanischen Freunden zusammengetragen.

Eckdaten
  • Seit 1995 Partnerstadt von Donaueschingen
  • Ca. 9.300 km von Donaueschingen entfernt
  • Etwa 300 km nördlich von Tokio, auf der Hauptinsel Honshu
  • rund 40.000 Einwohner (124 Einwohner je km²)
  • Landschaft am Fuß des Zao-Gebirges und Zusammenfluss von Sugawa und Maegawa
  • Mildes Klima, geschütztes Talbodengebiet
  • Höhenlage 180 m.ü.M; Zao-Gebirge 1.840 m.ü.M
Geschichte

Der Legende nach liegt der Ursprung von Kaminoyama Mitte des 14. Jahrhunderts, als ein durch das Sumpfgebiet wandernder Mönch einen verletzten Kranich seine Wunden in den heißen Quellen reinigen sah. Seitdem kamen die Menschen um im Wasser der heilenden Quellen, den Onsen, zu baden. Das Schloss Kaminoyama wurde in der Sengoku Zeit 1535 auf einem Berg in der Mitte der Stadt erbaut. Während der Edo Zeit war Kaminoyama Teil der ursprünglichen Dewa Provinz, das Schloss diente dem Lehen (Daimyo) als Hauptsitz. Unter Tokugawas Shogunat (Militärdiktatur) war die Stadt ein Verwaltungszentrum. Zuletzt residierte bis 1868 ein Zweig der Fuji-Matsudaira in der Burgstadt. Nach Beginn der Meiji Zeit wurde das Gebiet Teil des Minamimurayama Bezirks, Präfektur Yamagata. Der Ort Kaminoyama wurde im April 1889 gegründet, 1954 schlossen sich kleinere Ortsteile zur Stadt Kaminoyama zusammen. 

 

 

 

Wirtschaft

Wichtige Wirtschaftszweige Kaminoyamas sind die Zulieferindustrie (Unterhaltungselektronik, Maschinenbau, Automobilproduktion), Bekleidung, Land- und Forstwirtschaft und Fremdenverkehr. 

Doch vor allem ist Kaminoyama, wie auch die ganze Präfektur Yamagata, bekannt für den Obstanbau und gilt als eines der größten Anbaugebiete Japans. Besonders bekannt ist Yamagata für seine Spezialität: die Süßkirschen. Ebenfalls werden viele Trauben angebaut, aus denen zum Teil auch Wein gekeltert wird. In der Peripherie gibt es einige Obstfarmen, an denen man die lokalen Produkte erwerben oder das Obst eigenhändig pflücken kann

 

Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Das Schloss

Das Schloss Kaminoyama (auch Tsukioka Schloss) wurde in der Sengoku Zeit 1535 auf einem Berg in der Mitte der Stadt von Buei Yoshitada erbaut. Während der Edo Zeit diente es dem Lehnsherrn (Daimyo) des Mogami Clans von Kaminoyama als Hauptsitz. Da das Gebiet stark umkämpft war, wechselte es den Besitzer mehrfach und der Bergfried wurde 1692 während des Shogunats (Militärdiktatur) zerstört. 1982 wurde das Schloss rekonstruiert, es wurde jedoch etwas weiter unten am Hang gebaut und entspricht nicht dem Erscheinungsbild des ursprünglichen Schlosses. Heute dient es als Heimatmuseum, das die Natur, Geschichte und Kultur von Kaminoyama präsentiert. Von der Aussichtsplattform hat man einen guten Blick auf die Stadt und das Zao-Gebirge.

Onsen

Der Legende nach liegt der Ursprung von Kaminoyama Mitte des 14. Jahrhunderts, als ein durch das Sumpfgebiet wandernder Mönch einen verletzten Kranich seine Wunden in den heißen Quellen reinigen sah. Seitdem kamen die Menschen um in dem heilenden Quellwasser zu baden, wodurch die Onsen in Kaminoyama heute zu den berühmtesten in der Tohoku Region zählen. Die meisten Quellen befinden sich um den Stadtkern, die Hayama Onsen etwas weiter südwestlich. Besucher können die Onsen in 7 öffentlichen Badehäuser, vielen Fußbädern und in einigen der traditionellen Hotels (Ryokan) genießen. Das historische Shimo-Oyu, ein öffentliches Bad, wurde während der Edo Zeit von dem Lehnsherrn erbaut. Die Wände der traditionell geschlechtlich getrennten Bäder sind mit Zeichnungen von Kaminoyama verziert. Durch die vielen Onsen gilt Kaminoyama heute als Erholungsort.

Mokichi Saito Museum

Mokichi Saito gilt als einer der bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts. Er war Redakteur der berühmten Tanka (Kurzgedichte)-Zeitschrift „Araragi“ und schrieb bis zu seinem Tod unzählige lyrische Tanka, Essays, Reiseberichte und veröffentlichte über 70 Bücher. Zu Ehren des in Kaminoyama geborenen Dichters und Arztes wurde ein Museum errichtet, welches Werke Saitos ausstellt und sein originales Studierzimmer aus seinem Sommerhaus in Hakone zeigt. 2018 wurde es anlässlich des 50. Jahrestages der Eröffnung renoviert.

Samurai Haus

In der Nähe des Schlosses konnte ein kleiner Teil des früheren Samurai Bezirks erhalten werden. Vier Häuser von früheren Samurai stehen in der Straße. Die Miwake Samurai Residenz kann als einziges der vier Häuser besichtigt werden, da die anderen noch bewohnt oder anderweitig für öffentliche Zwecke genutzt werden.

Zao Gebirge

Das Zao Gebirge, eine 36 km lange Gebirgskette, liegt zwischen den Präfekturen Miyagi und Yamagata. Eines der beliebtesten Ziele ist der Kratersee des größten der Vulkane, der Zao Okama. Der See des noch heute aktiven Vulkans ist 27 Meter tief und wechselt seine Farbe je nach Intensität des Tageslichts. Im Sommer kann er zu Fuß oder mit der Seilbahn erreicht werden. Von dort aus lassen sich Wanderungen durch die atemberaubende Landschaft unternehmen.  Im Winter zieht das Zao-Gebirge als eines der größten und bekanntesten Skigebiete Japans unzählige Wintersportler an. Außerdem können im Winter die bekannten Schneemonster – mit viel Schnee bedeckten Bäumen – besichtigt werden. Wem es dann zu kalt wird, kann sich zu Füßen des Gebirges bei den Zao Onsen, den heißen Badequellen, aufwärmen. Täglich fördern die Quellen um die 8700 t schwefelhaltiges Wasser.

Regionale Feste (Matsuri)
Kasedori

Jährlich findet am 11. Februar das Kasedori Fest in Kaminoyama statt. Als die Region in der Vergangenheit von einem großen Brand heimgesucht wurde, hat der Legende nach ein Vogel (Kasedori) hierfür Wasser zum Löschen gebracht. Seitdem wird jährlich, mittlerweile seit über 350 Jahren, das Fest zu Ehren des Vogels abgehalten. An diesem Tag kleiden sich einige Einwohner in Strohkostümen (Kendai) und laufen tanzend und schreiend durch die Stadt, wie der Vogel es getan haben soll, während die Bewohner sie mit Wasser bespritzen. Diese Tradition soll Glück und Wohlstand bringen.

Hanagasa-Fest

Zum ersten Mal 1964 veranstaltet ist das Hanagasa Fest heute eines der vier Hauptfeste in Tohoku und lockt am 3. und 4. August mehr als 1 Millionen Zuschauer nach Yamagata. Die aus Stroh handgefertigten und mit künstlichen Färberdisteln (Symbolblume der Präfektur Yamagata) geschmückten Blumenhüte sind charakteristisch für das Fest. Doch nicht nur die Hüte, sondern auch das Lied und der Tanz sind speziell. Die Melodie rührt von einem alten Arbeitslied her, das in der Region beim Dammbau gesungen wurde. Daher stammen auch die traditionellen Rufe: Yassho, Makasho. Die Arbeiter trugen große Hüte als Schutz gegen Sonne und Regen. Die Dreh- und Kreisbewegungen der Hüte bei den heutigen Tänzen symbolisieren die Handbewegungen der Arbeiter und die Bewegungen beim Färberdistel-Pflücken. Während der Hanagasa-Tanz ursprünglich absolut synchron und einheitlich aufgeführt wurde, sind heute sich regional unterscheidende Tanzstile zu erkennen. Im Rahmen des Fests treten über 10.000 kostümierte Tänzer sowie mehrere geschmückte Festwägen und Taiko Trommler auf. 

Kakashi-Fest

Vogelscheuchenfest Anfang September

Kagokaki-Ekiden

Ende April oder Anfang Mai (Sänften Staffellauf in historischen Kostümen)